Geschichte 1760 - 1945

 

1768

m 1. Januar des Jahres wird die Leibeigenschaft (insgesamt 1038 Personen) aufgehoben. Die Vorbereitungen das Gut Kronshagen zu parzellieren und in ein Amt umzuwandeln, gelangen zum Abschluss. Das Hoffeld des Gutes wurde von Caspar von Soldern im Auftrag des Landesherrn in 31 Parzellen und 11 kleinere Stellen aufgeteilt und verkauft oder in Erbpacht gegeben. Die im 16. Jahrhundert angelegten Dörfer Kopperpahl, Kronshagen und Hasseldieksdamm entstanden nun aufs neue.
Das Amt Kronshagen (1768 - 1867) hatte zunächst einen Amtsmann für sich mit Sitz in Kiel. Unter dänischer Herrschaft verwaltete der Amtmann von Bordesholm gleichzeitig Kronshagen. Jeden Monat kam er nach Kronshagen, um in dem alten Amtshaus Gericht zu halten. Ein Amtsinspektor, der in dem Amtshaus wohnte, war für die gesamte Verwaltung und Inspektion verantwortlich.

 

1773

Russland verzichtet auf den Gottorper Anteil zugunsten Dänemarks, so dass Kronshagen wieder der dänischen Krone untersteht.

 

1864

Nach dem deutsch-dänischen Krieg trat König Christian IX. von Dänemark als Verlierer alle Rechte an Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich ab.

 

1866

Preußen besiegt Österreich bei Königgrätz. Beide Herzogtümer werden Teil des Königreich Preußen.

 

22.09.1867     

König Wilhelm I. von Preußen erlässt eine Landgemeindeverordnung. Aus der Zusammenlegung der Ämter Bordesholm, Kronshagen, Kiel und Neumünster entsteht im gleichen Jahr der Landkreis Kiel.

 

19.06.1884

Aufgrund der Verordnung von 1867 fand die erste Sitzung der Gemeindeversammlung in Kronshagen unter Leitung eines Ortsvorstehers statt. Sie umfasst 27 stimmberechtigte Mitglieder.

 

02.10.1884

Eine der ersten Amtshandlungen der Gemeindeversammlung war die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr.

 

01.10.1889

Erneut wird der Amtsbezirk Kronshagen gebildet. Er umfasst fast die gleichen Dörfer wie das Amt von 1768. Kronshagen mit Kopperpahl, Suchsdorf, Ottendorf, Hassee mit Winterbek, Hasseldieksdamm, Russee und die Wik sowie die beiden Güter Schwartenbek und Projensdorf gehören zum Amtsbezirk Kronshagen. Aufgrund von Eingemeindungen der Stadt Kiel wird der Amtsbezirk immer kleiner: 1893 ist Wik mit Steenbek, 1910 Hasselsdieksdamm Stadtteil von Kiel geworden.

 

1895

Die Einwohnerzahl beträgt 431. Unter dem Einfluss des stark wachsenden Reichskriegshafen Kiel beginnt eine regere Bautätigkeit um die Jahrhundertwende in Kronshagen. Im Ortsteil Kopperpahl entstehen in der Eckernförder Chaussee zahlreiche mehrstöckige Mietshäuser. In Kronshagen beginnt man mit dem Ausbau des Kronshagener Weges zwischen Gaststätte Königstein und dem Bahnübergang.

 

1900

Einrichtung des kirchlichen Friedhofs Eichhof. Er ist noch heute einer der größten Friedhöfe im Kieler Raum und zugleich Parkanlage mit hervorragendem Baumbestand.

 

1906

Der Kronshagener Bahnhof wird eröffnet. In den 30er Jahren hat er das höchste Güterumschlagsaufkommen. Die zunehmende Motorisierung in den 60er Jahren führte zu einem starkem Rückgang. 1979 wird der Bahnhof stillgelegt und vom DRK-Ortsverband aufgekauft. Der Bahnhof dient noch bis 1981 als Haltepunkt.

 

1907

Kiel und Neumünster scheiden aus dem Landkreis Kiel aus. Die übrig gebliebenen Ämter Kronshagen und Bordesholm bilden den Kreis Bordesholm.

 

1908/09

Der Landwirt Claus Volbehr lässt die Kieler Straße auf seine Kosten bis zum Bahnübergang zur gepflasterten Gemeindestraße ausbauen.

 

1910

Der Landwirt Claus Volbehr verkauft einen Großteil seines Landes entlang der Kieler Straße an die Gartenstadt-Terrain-Gesellschaft Kronshagen in Kiel. Hier will die Gesellschaft eine Gartenstadt entstehen lassen.

 

1911

Das Gemeindehaus wird errichtet und in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr wird mit dem Bau der Kopperpahler Allee als Verbindung zwischen den Ortsteilen Kronshagen und Kpperpahl begonnen. Die Straße wird als repräsentative Hauptstraße geplant und zu beiden Seiten werden Baumreihen angelegt.

 

1912

Die Brüder-Grimm-Schule mit Turnhalle wird erbaut. Zunächst wird hier eine Volks- und Mittelschule eingerichtet. Heute wird sie nur noch als Grundschule genutzt.

 

1914

Mit Beginn des 1. Weltkrieges endet die Bautätigkeit in Kronshagen vorerst.

 

1923

Neue Baugebiete in der Volbehrstraße sowie das Gebiet Hofbrook, Domänenweg und Wildhof werden erschlossen.

 

1924

Der TSV Kronshagen wird gegründet.  Er ist heute einer der gößten Sportvereine des Landes.

 

30.09.1932

Der Kreis Bordesholm wird aufgelöst. Seither gehört Kronshagen zum Kreis Rendsburg.

 

18.09.1933

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Reich und im Land Preußen, wurde durch politische Verfügung des Landrats in Rendsburg den Kronshagenern Gemeindevertretern der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei aufgegeben, sich der weiteren Ausübung ihres Mandats zu enthalten.

 

01.01.1934

Eine neue Gemeindeverfassung trat in Kraft, die den Bürgermeister zum alleinverantwortlichen Leiter einer Gemeinde machte. Die nicht mehr gewählten, sondern ernannten Gemeindevertreter hatten nur noch beratende Funktion.

 

1934

1934 Einführung der Gasversorgung in der Gemeinde und Versorgung der bisher nicht angeschlossenen Endstraßen innerhalb des Gemeindegebiets mit Wasser.

 

1935

Kronshagen hat 2.463 Einwohner.

 

1936/37

Bau zweier »ELAC«-Wohnblocks an der Kieler Straße

 

1937/1939

Bau eines Marine-Lazaretts an der Kopperpahler Allee mit 500 Betten, Größe: 5-geschossig, 185 m Länge.

 

1939

Kronshagen hat 3.503 Einwohner. Am 29.9. wird das Feuerwehrgerätehaus in der Kopperpahler Allee in Betrieb genommen.

 

1945 Die nach dem 1. Weltkrieg wieder einsetzende Bautätigkeit ebbte mit Beginn des 2. Weltkrieges wieder ab. Im 2. Weltkrieg blieb Kronshagen weitgehend von Bomben verschont. Doch eine Flakbatterie am Heischberg, die während der Luftangriffe auf Kiel unentwägt im Einsatz war, sowie das Heulen der Sirenen bei Tag und Nacht und die immer neuen Schreckensmeldungen aus der zerstörten Stadt Kiel versetzten auch die Kronshagner Einwohnerinnen und Einwohner in Angst und Schrecken. Im 2. Weltkrieg verloren 230 Bürger der Gemeinde durch Kriegseinwirkung ihr Leben.